Parlamentssitzung vom 23.8.21

Auszug aus dem Protokoll, Seite 401

Votum der GRÜNEN Fraktion

Fraktionssprecherin Isabelle Feller, Grüne: Die Umgestaltung des Rappentöri-Areals wirkt sich in vielen Aspekten positiv auf die Situation unserer Gemeinde aus.
Finanziell mit dem Baurechtszins, der das Loch in der Könizer Kasse ein wenig füllen sollte, attraktivitätssteigernd mit der resultierenden Aufwertung des Zentrums und ökologisch mit der Freilegung des
Sulgenbachs sowie zeitgemässer, nachhaltiger Überbauung.
Auch wenn die Projektbeschreibung ein wenig unübersichtlich daherkommt, ist doch herauszulesen, dass es sich hier um ein durchdachtes und sinnvolles Geschäft handelt. Die Abbildungen sind informativ und zeigen anschaulich auf, wie sich das Siegerprojekt „Janus“ in die Umgebung integriert. 
Dennoch bleiben gewisse Unklarheiten bei diesem Projekt bestehen. Die Berechnung der Anzahl Parkplätze beispielsweise, ist uns nicht ersichtlich. Auch erwarten wir Parkierungsmöglichkeiten für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und wie im Gebäudestandard vorgeschrieben genügend Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Zudem sind uns Frauenparkplätze, wie sie in vielen Parkhäusern zu finden sind, ein wichtiges Anliegen, das bei der Realisierung des Projektes einbezogen werden sollte.
Um die maximale Anzahl täglicher Fahrten im Jahresdurchschnitt nicht zu überschreiten, erwarten wir vonseiten der Gemeinde die Installation eines fixen Fahrtenzählers. Ein derartiges Desaster, wie es sich 2019 mit der massiven Überschreitung der Anzahl zulässiger Fahrten auf dem Areal des Bauhauses in Niederwangen ereignet hat, darf sich nicht wiederholen.
Auch wenn dieses Projekt ökologisch gesehen einiges zu bieten hat, widerspiegelt der geforderte Gebäudestandard 2015 nicht den Massstab, welchen Köniz als Energiestadt Gold ansetzen sollte. Deshalb fordern wir mit dem eingereichten  Änderungsantrag eine Erhöhung des Kriteriums auf den Gebäudestandard 2019. Dieser basiert auf demjenigen von 2015, ist jedoch breiter abgestützt und bezieht beispielsweise die Mobilität oder die Eigenproduktion von Energie mit ein. Beispielsweise
durch Solaranlagen auf dem Dach ist dies einfach umzusetzen und in das bereits bestehende Projekt zu integrieren. Mit diesen zusätzlichen Vorgaben wird nicht nur der Ressourcenbedarf, sondern auch die Emission der Treibhausgase berücksichtigt. Wie die letzten nationalen Abstimmungen mit dem deutlichen Ja zum CO2-Gesetz in Köniz gezeigt haben, ist die Begrenzung des Klimawandels ein Anliegen der Könizer Bevölkerung und sollte deswegen auch vonseiten der öffentlichen Hand unterstützt werden. Wir bitten euch daher, den Änderungsantrag der Grünen in der Tischvorlage anzunehmen.
Die Anträge der GPK zur Änderung der Botschaft werden wir ebenfalls einstimmig unterstützen, wie
auch die Anträge des Gemeinderates.